Der Münchner Journalist Reinhard Franke hat mit Stefan und Dirk im Juni 2024 ausführlich über die ‘jeremy days acoustic group’ gesprochen. Hier das gesamte Interview…. 

Die unbändige Lust am Live-Spielen!  Und das in einem ganz intimen Rahmen. Darauf freuen sich The Jeremy Days, die im Herbst 2023 eine umjubelte Comeback-Tour mit ihrem aktuellen Album „Beauty in Broken“ feierten. Die Band wird künftig als Trio unterwegs sein und kleinere, akustische Shows spielen. Gründungsmitglied Louis Oberlander, der seit vielen Jahren in Amerika lebt und bei den kleineren Gigs nicht dabei sein wird, freut sich aus der Ferne mit seinen Bandkollegen über diese Idee. Am 30. Juni spielen The Jeremy Days-Acoustic Group bei „Kultur auf den Halligen“ auf Hallig Langeness. Unsere Redaktion hat mit Sänger Dirk Darmstaedter und Schlagzeuger Stefan Rager gesprochen.

Wer hatte die Idee zu The Jeremy Days-Acoustic Group und warum entstand sie?

Dirk Darmstaedter: Die Idee hatten wir eigentlich alle zusammen. Es hat sich einfach mit der Zeit ergeben. Die Songs der J’Days bieten sich geradezu an, sie in verschiedenen Arrangements zu präsentieren. Das haben wir früher auch immer gerne gemacht - ich möchte gar nicht wissen, in wie vielen Variationen wir damals „Brand New Toy“ gespielt haben. Eine weitere Motivation war natürlich die etwas schwierige logistische Herausforderung, die ganze Band zusammenzubekommen. Louis, unser Keyboarder, wohnt seit etwa 20 Jahren in L.A. Das heißt, wir können eigentlich nur zusammen auf Tour gehen. Für Einzelkonzerte macht es einfach keinen Sinn, Louis rüberzuholen - das kann keiner bezahlen. Mit der Akustikgruppe sind wir jetzt schneller einsatzbereit und können auch Einzelshows und spezielle Konzerte, wie zum Beispiel unser Konzert auf Hallig Langeneß, spielen.

Stefan Rager: Wir drei Hamburger hatten auch einfach Bock zu spielen. Die Zeiten, in denen Louis nicht da ist, sind oft lang. Es ist halt so: Nur wenn wir Instrumente in der Hand halten und zusammen spielen, fühlt sich die Band richtig lebendig an.

„Klassische jdays-Songs, Stücke des neuen Albums und ausgewählte 'Deepcuts’ in entspannter, akustischer Form” - so wird Euer Trio-Ding beschrieben. Was sind ausgewählte ‚Deepcuts‘?

Darmstaedter: „Deepcuts” sind Albumtracks, B-Seiten etc., also Songs, die vielleicht nicht jeder auf Anhieb kennt, der noch nicht so tief in die jdays-Materie eingetaucht ist. Es gibt so viele Songs, die heimliche Favoriten von Fans und Band sind, die wir aber - aus welchen Gründen auch immer - wenig bis gar nicht live gespielt haben. Der jdays-Katalog hält da eine ganze Menge Material bereit. Wir freuen uns einfach, diese Songs endlich mal wieder spielen zu können. Und für echte Fans der Band wird das auch eine schöne Überraschung werden.

Los geht’s am 30. Juni auf den Halligen. Es wird ein ganz spezieller Tag, eine Art Familien-Ausflug. Erzählen Sie doch mal, was so speziell wird…

Darmstaedter: Zuerst treffen wir uns alle (Band und Publikum) am Fähranleger Schlüttsiel, um mit der Fähre durch die wundersame Hallig-Landschaft zu schippern. Die Fahrt dauert ca. anderthalb Stunden, je nach Ebbe und Flut. Auf Hallig Langeneß angekommen, gibt es erst einmal Gegrilltes, richtig lecker. Währenddessen baut sich die Band in der Scheune auf, und dann geht’s auch schon los: Das allererste Konzert der Jeremy Days Acoustic Group. Das wird spannend. Das Publikum kann dann in der Scheune direkt vor der Bühne dabei sein oder draußen in der Sonne (aber mit freiem Blick auf die Bühne) im Liegestuhl chillen. Gegen Abend geht es dann wieder mit Kapitän Heini auf der Fähre zurück an Land. Was für ein Ausflug.

Wer ist Captain Heini?

Darmstaedter: (lacht) Kapitän Heinrich von Holdt, der Kapitän der Fähre MS SeeAdler. Bei meinem Solo-Konzert auf Hallig Langeneß 2023 durfte ich auf der Hinfahrt bei Kapitän Heini auf der Brücke mitfahren, und er konnte mir so viel über die beeindruckende Halliglandschaft erzählen. Cooler Typ.

Wird das ganze Ding wie eine Art Picknick unter Freunden?

Darmstaedter: Das können wir noch nicht genau sagen, und das ist das Spannende daran. Ich würde mir natürlich wünschen, dass es etwas Freies, Persönliches und Unvorhersehbares wird. Es gibt einfach diese Songs, die sind schon eine Bank. Diese werden wir jetzt etwas lockerer interpretieren, es wird mehr Luft in den Songs und Arrangements sein, und es kann und soll auch mitgesungen werden.

Stichwort Improvisation! Es war zu hören es wird sehr hippiesk?

Rager: Na klar ist das hippiesk, bei den Jeremy Days die Keyboards wegzulassen. Mit den akustischen Instrumenten hatte ich bei den Proben immer wieder das Gefühl, wir sitzen am Lagerfeuer. Gefiel mir gut.

Darmstaedter: Ich denke, ‘hippiesk’ steht hier für Freiheit in den Arrangements und generell für eine lockere Grundstimmung auf und vor der Bühne. Zeit für ausschweifende Titel, Ansagen und Geschichten wird es auch geben, wenn der Abend danach verlangt. (lacht)

Wer Euch kennt, der weiß, dass die Acoustic-Group-Konterte genau Euer Ding sind?

Darmstaedter: Ja, ich denke schon. Wer uns kennt, weiß, dass wir gerne ausprobieren und experimentieren. Wir gehen auch gerne Risiken ein, was Arrangements, Instrumentierung etc. angeht. Bei einem Akustikkonzert gibt es in der Regel keinen doppelten Boden, schon weil nicht so viele (laute) Instrumente am Start sind. Alles ist sehr nah an der jeweiligen Tagesform aller Beteiligten (also auch des Publikums) orientiert. Das macht es so spannend.

Wie denkt Louis darüber? Ist er traurig nicht dabei sein zu können?

Darmstaedter: Natürlich würde Louis gerne bei jeder Show dabei sein, die wir spielen. Aber die Realitäten sind wie sie sind. Er lebt in L.A., wir in Hamburg. Ich denke, es ist gut, wenn wir durch die Akustik-Shows das ganze J-Days-Thema ein bisschen weiter köcheln lassen können, dann geht es auch mit der ganzen Band weiter.

Rager: Der ganze Witz daran, dass wir als Band wieder aktiv sind, besteht darin, uns zu treffen und unsere Freundschaft zu leben. Während der Proben zu dritt haben wir Louis sehr vermisst. Um ihn spirituell dabei zu haben, haben wir Raucherpausen eingelegt, ohne zu rauchen. (lacht)

Kann dieses Trio-Ding eine längerfristige Sache werden?

Darmstaedter: Klar, das würden wir gerne weitermachen. Es soll jedoch keinesfalls die Bandshows ersetzen. Wir sind gerade dabei, eine Bandtour für 2025 zu planen. Ich denke, die “Acoustic Group” kann eine schöne Ergänzung sein.

Rager: Für mich ist dieses Unterprojekt eine Art Spielwiese, um unsere Songs auf andere Weise zu interpretieren. Die Instrumentierung ist nicht festgelegt und kann variieren. Das könnte langfristig spannend sein. Auch die intime Atmosphäre gefällt mir gut.

Gibt es eine Live-Strategie bei Euch?

Darmstaedter: „Strategie” wäre vielleicht ein etwas zu großes Wort. Natürlich wollen wir in tollen Clubs in coolen Städten spielen. Das Organisieren und Finanzieren in diesen schwierigen Zeiten ist schon eine Herausforderung. Aber wir lieben nichts mehr, als gemeinsam auf der Bühne zu stehen - vor allem, wo wir nach all den Jahren endlich wieder zusammen sind. Da wollen und müssen wir natürlich weitermachen.

Wie geht es Ihnen gerade? Die AfD ist zweitstärkste Kraft im Land. Kann man nach dem desaströsen Ergebnis der Europawahl noch unbeschwert Musik zu machen?

Darmstaedter: Ja, bei solchen Nachrichten könnte man natürlich verzweifeln und den Kopf in den Sand stecken. So habe ich mich in den letzten Jahren oft gefühlt. Das sind ja nicht die einzigen schlechten Nachrichten, die einen im Moment erreichen. Aber Musik ist für mich/uns Therapie, Hoffnung und Zuversicht. Wir wollen nicht aufhören daran zu glauben, dass Musik den Menschen Hoffnung und Mut geben kann, durchzuhalten und die Welt ein bisschen besser zu machen.

Rager: Unbeschwert, schöner Zustand, scheint mir irgendwie immer schwerer zu greifen. Gemeinsam etwas Schönes zu erleben wird für mich immer wichtiger. Konzerte sind perfekt dafür, vielleicht besonders die kleinen, persönlichen.

The album that is currently keeping me up at night is 'Country' by Medium Build, aka Nicholas Carpenter from Anchorage, Alaska. 
This record is so full of excellent songs that I should cover the whole album. 
Well, let's start with this one .... Can't be Cool Forever', I fell in love with this just by reading the title. 
So here's my little troubadour version of this instant classic. Enjoy. 
D
Hamburg June 2024

HEUTE geht die Tour los!!!!

28.09.2023 Hallo Freunde 
eine kurze Erinnerung, dass unsere Beauty In Broken Tour jetzt ENDLICH losgehen kann. 
Zwei Tage Bandproben im Tonhotel, Hamburg liegen hinter uns, Gitarrenkoffer, Keyboard, Schlagzeug etc etc sind gepackt und der Sprinter Bus ist auch gemietet. 
HEUTE geht's los in Hannover! Um 20.00 Uhr ist Showtime im LUX. 
Am Freitag geht es gleich weiter nach Hamburg in den wunderbaren Mojo Club auf der Reeperbahn. ACHTUNG: Hier ist Einlass ab 18.00 Uhr und Konzertbeginn um 19.00 Uhr! 
Hier ist der Ticket-Link für alle Konzerte. Bitte nutzt den Vorverkauf (falls noch nicht geschehen!),... das beruhigt die Nerven von Veranstalter, Booker und Band ungemein. Wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, ist die Post-Corona Situation im Veranstaltungsgeschäft immer noch etwas, ähhh... volatil. Danke! 

Kommt doch nach den Shows am Merchstand vorbei und sagt Hallo! 
Wir haben auch neue T-shirts dabei, plus Vinyl + CDs. (Beauty In Broken + LIVE!) 
Wir freuen uns, dass es endlich wieder losgeht und ganz doll auf EUCH!!!! 
Bis bald 
D + die j'days.

Rockpalast in der Harmonie, Bonn

WooooHooo! 
Wir waren am 29.11.2022 beim WDR Rockpalast in der Harmonie, Bonn. 
Hier ist die Aufzeichnung.

Food and Coffee - acoustic+

Preis der deutschen Schallplattenkritik 2022

jdays are back!